Windows Media Player – der WMP und seine kostenlose Alternativen

Windows Logo über einer Tastatur - Windows Media Player

Windows Media Player – Was ist das?

Der Windows Media Player ist eine Software der Firma Microsoft und kann eine Vielzahl von Mediendateien (Audio und Video) abspielen. Seine programmtechnischen Wurzeln liegen noch in der Zeit vor Windows 95. Im Laufe der Zeit wurde das Programm technisch und optisch weiterentwickelt und um Features und Funktionen wie das Brennen von Audio-CDs, die Unterstützung für tragbare Geräte oder ein Medienarchiv ergänzt. Ursprünglich in der Microsoft Windows-Welt zuhause, waren einige Versionen des Windows Media Players (oder auch kurz: WMP) auch für MacOS und Unix verfügbar.

Der Windows Media Player war tief mit Windows verbunden, so dass eine vollständige Deinstallation nicht möglich war. Das Programm wird mittlerweile nicht mehr weiter entwickelt und fand unter Windows 10 seinen Nachfolger in der App Groove Music.

Die Funktionen des Windows Media Player

Die Grundfunktion des WMP ist die Wiedergabe von Audio- und Videodateien. Neben den Windows eigenen Media-Formaten ASF (Advanced Systems Format) und WMA (Windows Media Audio) für Audio-Dateien und Windows Media Video (WMF und WM) für Audio-, Videodateien und eine Kombination aus beiden unterstützt der WMP eine Vielzahl weiterer Mediendatei-Formate. Durch downloadbare Codecs (spezielle Algorithmen zur Kodierung und Dekodierung von Daten oder Signalen) kann diese Wiedergabemöglichkeit sogar noch erweitert werden.

Musik von CDs ohne Kopierschutz kann WMP auf den Rechner kopieren. Standardmäßig werden die Dateien im WMA-Format in diversen Qualitätsstufen gespeichert. Das bekannte MP3-Format wird seit Windows Media Player 10 in vier Qualitätsstufen unterstützt, allerdings ohne variable Bitraten. Die kopierten Musik-Dateien können mit Hilfe einer Internetdatenbank um Informationen zu Titel und Interpret (den sogenannten Tags) angereichert werden.

Seit Windows Vista konnte der Windows Media Player mit dem mitgelieferten MPEG2-Codec auch DVDs abspielen. Für frühere Versionen konnte der Codec nachgerüstet werden. Auf Grund von Lizenzkosten und dem nachlassenden Wunsch der User, am PC DVDs zu schauen, hat Microsoft seit Windows 8 die DVD-Wiedergabe abgeschafft. Wer jetzt dennoch seine Lieblingsfilme mit dem WMP schauen möchte, muss diese in ein unterstütztes Format umwandeln oder zu einem alternativen Mediaplayer wechseln.

Eine andere leider mittlerweile eingestellte Funktion war der Empfang von Internetradio, der bis Version 10 mit dem Windows Media Player möglich war und Zugriff auf eine Vielzahl internationaler Radiosender und Musikrichtungen bot.

Im Laufe der Zeit wurde die Interaktion mit mobilen Abspielgeräten (MP3-Player, PDAs, Smartphones etc.) immer weiter ausgebaut. Der Windows Media Player erlaubt so auf einfache Weise, den Abgleich der Musik auf den verschiedensten Geräten.

Ein weiteres Feature des Windows Media Player sind die sogenannten Visualisierungen. Dabei handelt es sich um animierte Grafikausgaben, die im Wiedergabemodus angezeigt werden und sich dynamisch dem Rhythmus der gehörten Musik anpassen. Von Hause aus bringt WMP bereits diverse Visualisierungen mit, die so klangvolle Namen tragen wie Alchemie, Meeresdunst, Feuersturm, Eiswirbel oder Supernova. Wem die vorhandene Vielfalt nicht reicht, findet im Internet noch weitere zum Download.

Im Wiedergabemodus, den man übrigens aus der Musikbibliothek über einen kleinen Schalter mit drei Quadraten und einem Pfeil unten rechts erreicht, offenbart das über einen rechten Mausklick erreichbare Kontextmenü noch weitere Features des WMP. So können beim Hören unterschiedliche Musikstücke ineinander überblendet und ihre Lautstärke aneinander angeglichen werden. Die Abspielgeschwindigkeit kann entweder über drei vorgegebene Einstellungen Langsam, Normal, Schnell oder individuell über einen Schieberegler angepasst werden. Über einen Grafikequalizer kann man den Klang den individuellen Wünschen entsprechend einstellen. Der Equalizer bietet auch eine Reihe von Vorgabeeinstellungen an. Falls vorhanden, kann man sich zur abgespielten Musik auch den Titel und sogar Songtexte anzeigen lassen. Auch für die Videowiedergabe werden Einstellmöglichkeiten angeboten: Über einfache Schieberegler kann man hier Farbton, Helligkeit, Sättigung und Kontrast beeinflussen oder über ein Dropdownmenü zwischen drei verschiedenen Vergrößerungsstufen auswählen.

Der Vollständigkeit halber sei auch noch erwähnt, dass WMP natürlich auch Wiedergabelisten und einen minimierten Abspielmodus unterstützt.

Die verschiedenen Versionen des Windows Media Player

Blick auf ein Microsoft Logo an einem Gebäude angebracht

Seinen programmtechnischen Ursprung hat der Windows Media Player in dem kleinen Zusatzprogramm Medienwiedergabe von Windows 3.0. Im Funktionsumfang deutlich eingeschränkt und auch optisch eher funktional als attraktiv dieses Tool im Gegensatz zu seinen Nachfolgern die Möglichkeit, spezielle Ausgabe-Dateien an ein ausgewähltes angeschlossenes Gerät zu senden. So konnte die Medienwiedergabe beispielsweise MIDI-Dateien an ein MIDI-fähiges Gerät oder Instrument senden.

Windows Media Player Version 6.01

1998 wurde der Windows Media Player zum ersten Mal veröffentlicht. Er trug die Versionsnummer 6.01 und war für Windows 95 und Windows 98 bestimmt. Er bot im Wesentlichen die gleichen Funktionen wie die Medienwiedergabe.

WMP Version 7

Mit Windows ME und Windows XP kam im Jahr 2000 die Version 7 des WMP mit einem überarbeiteten User-Interface heraus. Dank eines Plug-Ins des ehemaligen Hardware-Herstellers Adaptec konnten nun zum ersten Mal auch Audio-CDs direkt aus dem Media-Player heraus gebrannt werden. Außerdem unterstützte der WMP nun auch das Abspielen von Internetradio und das Speichern eigener Playlists. Durch ein Update auf die Version 7.1 in 2001 wurde der neue Codec Windows Media Audio 8 implementiert.

Version 8

Im gleichen Jahr folgte bereits die Windows Media Player Version 8. Optisch nahezu unverändert zum Vorgänger überzeugte er durch neue, erweiterte und verbesserte Funktionalität. Auf das Adaptec-Plug-In konnte nun verzichtet werden, das Brennen von CDs war direkt im WMP implementiert. Die Unterstützung des MP3-Formats wurde verbessert und im Vollbildmodus wurde nun eine temporäre Steuer-Leiste angezeigt, die nach einigen Augenblicken verschwand und nur bei Bedarf sichtbar wurde.

Windows Media Player Version 9

Mehr als ein Jahr später, nämlich Anfang 2003 wurde Windows Media Player 9 publiziert. Außer einer geringfügigen Überarbeitung der Benutzeroberfläche wurden die Kompressionsraten für Audio- und Videodateien verbessert. Auch die Wiedergabequalität von Videostreams sowie die Tonqualität des Internetradios wurden optimiert.

Windows Media Player Version 10

Im Oktober 2004 erschien Windows Media Player 10 als Update ausschließlich für Windows XP. Ältere Betriebssystemversionen mussten auf WMP 9 oder frühere Versionen zurückgreifen. Die Programmoberfläche wurde erneut überarbeitet und deutlich aufgeräumt, um den Anwendern einen leichteren Zugriff auf die Funktionen zu bieten. Man konnte nun mit unterschiedlichen Playlists für Hören, Brennen und für die Übertragung an einen mobilen Player arbeiten. Gerade die zuletzt genannte Funktionalität bot nun mehr Kompatibilität mit tragbaren Audiogeräten und erlaubte das Synchronisieren der eigenen Musik. Erstmals war auch das Rippen, das Kopieren von Audio-CDs ins MP3-Format, möglich. Mit Windows XP Professional x64 wurde zum ersten Mal eine 64-Bit-Version geliefert. Gleichzeitig mit der Installation prüfte WMP 10 (wie auch die nachfolgende Version 11) die Windows-Lizenz auf ihre Rechtmäßigkeit.

Ebenfalls in 2004 verhängte die EU-Kommission auf Grund der Verknüpfung des Windows Media Player mit dem Betriebssystem Windows und der damit einhergehenden Ausnutzung einer Monopol-Stellung ein Bußgeld in Höhe von 497 Mio. Euro gegen Microsoft. Dieses später gerichtlich bestätigte Vorgehen veranlasste Microsoft dazu, auch alternative Mediaplayer als Standardprogramm im Betriebssystem zuzulassen.

WMP Version 11

Windows Media Player 11 wurde 2006 mit einer vollständig überarbeiteten, an das Vista-Design angelehnten Oberfläche präsentiert. Zusätzlich konnten nun das jeweilige Cover eines Musikalbums sowie Zusatzinformationen wie Interpret und Erscheinungsjahr aus dem Internet abgerufen und angezeigt werden.

WMP Version 12

Die letzte veröffentlichte Version des Windows Media Players trägt die Nummer 12. Mit erneut leicht verändertem Look war der WMP12 nur noch unter Windows 7 und folgende ausführbar. Er ist unveränderter Bestandteil von Windows 8 und Windows 10, wurde aber nicht mehr weiterentwickelt. Stattdessen bietet Microsoft nun die App Groove-Musik zur Medienwiedergabe an.

Kostenlose Alternativen zum Windows Media Player

Bei aller Beliebtheit des Windows Media Player, die sicher zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auf die starke Verknüpfung mit dem Windows-Betriebssystem zurückzuführen ist, gibt es auch einige interessante, kostenlose Alternativen. Teilweise handelt es sich dabei um schlankere, kleinere Programme, die sich auf bestimmte Teil-Funktionen fokussieren, teilweise bieten sie Zugriff auf noch mehr Mediendatei-Formate.

Alternative 1: Winamp

Winamp Webseiten ScreenshotWinamp ist ein Mediaplayer für Windows, Max OS X und Android. Seine Stärke ist die konsequente Ausrichtung auf die Plug-In-Technologie, mit der nicht nur zusätzliche Dateiformate wiedergegeben werden können, sondern auch das Design des Programm nach eigenen Wünschen angepasst und Funktionen ergänzt werden können.

Natürlich unterstützt Winamp auch eine eigene Medienbibliothek, die automatische Lautstärke-Anpassung beim Abspielen, eine rhythmische Visualisierung, die Synchronisierung mit mobilen Abspielgeräten und Smartphones, die Stream-Wiedergabe von Internetradio und -TV, Auto-Tagging und in der kostenpflichtigen Pro-Version auch das Kopieren von Audio-CDs in das MP3-Format und das Brennen von CDs.

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Alternative 2: iTunes

Screenshot der iTunes WebseiteiTunes ist ein ursprünglich aus der Apple-Welt stammender Media-Player und erhebt den Anspruch einer universellen Multimedia-Verwaltungssoftware. iTunes wird für MacOS und Windows kostenlos angeboten und bietet neben umfassenden Funktionen zum Abspielen, Umwandeln, Brennen und Organisieren auch den Kauf von Audio- und Filmdateien über den iTunes-Store an.

Durch eine Reihe von Hintergrunddiensten, die automatisch mit iTunes installiert und dauerhaft aktiviert werden, stellt dieser Media-Player u.a. die ordnungsgemäße Synchronisierung mit mobilen Apple-Geräten und die Netzwerkkommunikation, auf die z.B. AirPlay und iTunes Homesharing aufbauen, sicher.

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Alternative 3: VLC Media Player

Screenshot der VLC Media Player WebseiteSehr beliebt ist die freie Mediaplayer-Software VLC media player, der viele verschiedene Audio-, Video- und Dateiformate unterstützt und auch DVDs und Streaming-Protokolle unterstützt. Darüber hinaus bietet er auch Schnittstellen für TV-Karten und selbst als Streaming-Server genutzt werden. Damit ist das Programm ein schlanker Alleskönner. Als besonderen Bonus kann man diese Software sie portabel z.B. auf einem USB-Stick installieren und so an nahezu jedem Rechner nutzen.

VLC media player wird für Windows, MacOS, Linux, Android, iOS und eine Reihe anderer Betriebssystem angeboten und unterstützt Filter für Echtzeiteffekte und Skins für die Bedieneroberfläche.

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